In Deutschland leiden rund fünf Millionen Menschen an einer schwachen Blase. Sie verlieren regelmäßig ungewollt Urin oder können ihren Harndrang nicht kontrollieren. Die medizinische Bezeichnung dafür lautet: Harninkontinenz. Je stärker die Inkontinenz ausgeprägt ist, desto mehr fühlen sich Betroffene in ihrem Bewegungsradius und in ihren Aktivitäten eingeschränkt. Und da vielen das Thema peinlich ist, ziehen sie sich lieber zurück, sprechen mit niemandem über ihr Leiden und holen keinen ärztlichen Rat ein. Das ist jedoch genau der falsche Weg.
Wenn Sie an Blasenschwäche leiden, dann geben Sie sich einen Ruck und gehen Sie dieses Problem aktiv an.
Blasenschwäche ist bei älteren Menschen weit verbreitet
Mit dem Lebensalter steigt die Zahl der Betroffenen. In der Altersgruppe der 40-Jährigen leiden etwa 7,8 Prozent der Frauen und 3,6 Prozent der Männer an Blasenschwäche. Bei den über 80-Jährigen sind etwa 40 Prozent der Männer und Frauen betroffen.
Es gibt verschiedene Formen der Harninkontinenz mit sehr unterschiedlichen Ursachen. Um abzuklären, was bei Ihnen dahintersteckt, sollten Sie daher einen Arzt aufsuchen. In manchen Fällen liegt eine Grunderkrankung vor, die Auswirkungen auf die Funktionsweise der Blase hat. Diese Erkrankung muss dann zuerst behandelt werden. Zudem ist es oftmals möglich, z. B. den ständigen Harndrang zu reduzieren und die Kontrolle über die Blase zu verbessern. Der Arzt kann für Sie geeignete Therapien veranlassen und Hinweise zur Stärkung der Blase geben.
In vielen Fällen können die therapeutischen Maßnahmen die Blasenschwäche lindern, jedoch nicht heilen. Ein wichtiger Teil der Versorgung sind Inkontinenzprodukte, die der Arzt abhängig vom Schweregrad der Inkontinenz verordnet.
Tipps zum Umgang mit Blasenschwäche
- Toilettentraining: Gehen Sie regelmäßig zu festen Zeiten auf die Toilette und entleeren Sie die Blase, auch wenn Sie noch keinen Harndrang verspüren. Ziel ist es, allmählich den Zeitraum zwischen den Toilettengängen zu verlängern. Versuchen Sie, sofern möglich, dem ersten Harndrang nicht nachzugeben, sondern zögern Sie das Wasserlassen hinaus.
- Trink- und Toilettenprotokoll: Hilfreich ist es, wenn Sie zur Kontrolle ein Trink- und Toilettenprotokoll führen, in dem Sie u. a. Trinkmenge, Zeitpunkt der Blasenentleerung sowie Urinmenge eintragen. Hier finden Sie eine Vorlage für ein solches Protokoll: www.dsl-blasenschwaeche.de/pdf/trinkprotokoll.pdf
- Trinkverhalten: Verkehrt ist es, wenn Sie aus Angst, ständig zur Toilette zu müssen, zu wenig trinken. Denn dann produzieren die Nieren einen hochkonzentrierten Urin, der die Blase reizt und den Harndrang noch verstärkt.