Diagnose der Blasenschwäche

Die Angst vor dem nächsten ungewollten Harnverlust und der drohenden Geruchsbelästigung, unangenehme Hautreizungen und die negativen sozialen Folgen einer Blasenschwäche kennen alle Betroffenen. Da die Ursachen jedoch sehr unterschiedlich sein können, sollte Ihr Hausarzt, ein Urologe oder der Frauenarzt der erste Ansprechpartner für Ihr Problem sein. Häufig stellt er die Diagnose allein durch ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten. Sind weitere Untersuchungen notwendig, wird er Sie an einen Spezialisten überweisen.

Ausführliche Anamnese

Häufiger Harndrang, auch nachts, Startschwierigkeiten beim Wasserlassen und eine unvollständige Blasenentleerung deuten auf eine gutartige Vergrößerung der Prostata hin. Auf Basis dieser Gesprächsdiagnose wird Ihr Arzt weitere Untersuchungen durchführen.

Gut vorbereitet in die Sprechstunde

Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch mit Ihrem Arzt vor. Nur wenn Sie seine Fragen offen beantworten, Ihre Beschwerden genau schildern und im Idealfall bereits ein Miktionstagebuch* führen, erhalten Sie die optimale medizinische Hilfe (s. Kasten).

Körperliche Untersuchung

Ergänzend zum Gespräch wird Ihr Arzt eine körperliche Basisuntersuchung vornehmen. Dabei tastet er den gesamten Harntrakt ab und erhält dadurch Hinweise auf krankhafte Veränderungen der Harnorgane. Beim Mann wird darüber hinaus die Prostata abgetastet, Frauen werden zur Beurteilung der Beckenbodenmuskulatur und der Lage der Blase gynäkologisch untersucht. Besteht der Verdacht auf eine Harnwegsinfektion oder Blasenentzündung, prüft das Labor, ob sich Bakterien im Urin nachweisen lassen.

Eine weitere wichtige Untersuchung ist die Sonographie. Mit einem Ultraschallgerät verschafft sich Ihr Arzt einen Überblick über Lage, Form und Beschaffenheit von Blase, Nieren, Harnleitern und Prostata. Gleichzeitig kann er mit dieser Methode feststellen, wie viel Harn nach dem Wasserlassen in der Blase zurückbleibt – Mediziner sprechen von einer Restharnbestimmung. Auf diese Weise können verschiedene Formen der Inkontinenz unterschieden werden, die zwar dieselben Symptome aufweisen, aber eine andere Behandlung erfordern.

Vorbereitung auf den Arztbesuch

Ihr Arzt wird Ihnen folgende Fragen stellen. Es ist hilfreich, wenn Sie sich vorab Notizen dazu machen.

  • Seit wann leiden Sie unter Blasenschwäche?
  • Wie häufig müssen Sie zur Toilette?
  • Wie oft verlieren Sie Urin, ohne es zu wollen, und wie viel? In welchen Situationen geschieht das?
  • Spüren Sie oft einen starken Harndrang?
  • Müssen Sie diesem sofort nachgeben? Oder können Sie den Gang zur Toilette einige Zeit hinauszögern?
  • Haben Sie Schmerzen beim Wasserlassen?
  • Ist der Harnstrahl kräftig oder abgeschwächt, oder geht der Harn sogar nur tröpfelnd ab?
  • Haben Sie das Gefühl, Ihre Blase vollständig entleeren zu können?
  • Wie lange dauert es, bis die Blase entleert ist?
  • Verwenden Sie Inkontinenzhilfsmittel?
  • Liegen andere Erkrankungen vor?
  • Welche Medikamente nehmen Sie ein?
Frage für Männer:
  • Wie oft müssen Sie beim Wasserlassen aufhören und wieder neu beginnen?
Fragen für Frauen:
  • Haben Sie Kinder geboren und wenn ja, wie viele?
  • Haben Sie früher häufig unter Blasenentzündungen gelitten?

protokollIm Idealfall haben Sie bereits ein Trink- und Toilettenprotokoll angelegt und dort vermerkt, zu welchen Zeiten Sie etwas getrunken haben, wie oft Sie Harndrang verspürt haben, wann Sie diesem nachgegangen sind etc. Ein solches Protokoll können Sie hier herunterladen: Trink- und Toilettenprotokoll (PDF)

* In einem Miktionstagebuch (Miktion = Blasenentleerung) tragen Sie ein, wann Sie Harndrang verspüren, wann Sie diesem nachgeben, ob Sie unfreiwillig Harn verloren haben und wie viel Sie trinken.
Broschüre zum Thema

Mit unserer neuen Broschüre möchten wir Sie dabei unterstützen, Ihren Alltag mit Blasenschwäche aktiv zu meistern und gelassener damit umgehen zu können.

Broschüre Aktiv mit Blasenschwäche

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