Hinweise für Angehörige

Häufig ist das Thema Inkontinenz auch für Angehörige von Betroffenen problematisch. Da man den anderen nicht beschämen will, sehen viele über erste Anzeichen hinweg und sprechen ihren Verdacht nicht aus. Insbesondere wenn es die eigenen Eltern betrifft, sind die Hemmungen groß, über solch intime Dinge zu reden. Es ist jedoch wichtig und für alle Beteiligten eine große Erleichterung, wenn man frühzeitig diese Hemmschwelle überwindet. Dann kann man gemeinsam nach der besten Lösung suchen und Hilfe in Anspruch nehmen.

Am besten, Sie nutzen einen Moment, in dem Sie mit dem Betroffenen alleine sind und die Stimmung entspannt ist. Sie können z. B. Ihre Beobachtungen schildern und darauf hinweisen, dass viele Menschen an einer schwachen Blase leiden. Außerdem sollten Sie versuchen, Ihren Angehörigen davon zu überzeugen, einen Arzt aufzusuchen und sich helfen zu lassen. Erklären Sie, wie viel Lebensqualität zurückkommt, wenn man nicht mehr fürchten muss, in die Hose zu machen.

Hat der Arzt ein Rezept für ein Inkontinenzprodukt ausgestellt, bieten Sie Ihrem Angehörigen bei der Wahl des passenden Produktes Ihre Unterstützung an. Packen Sie z. B. gemeinsam das Musterpaket aus und fragen Sie anschließend nach, welches Produkt am besten passt und am angenehmsten ist. Sie werden merken: Wenn Sie das Thema einmal offen angesprochen haben, fallen diese Gespräche deutlich leichter.

Sofern Sie einen Angehörigen betreuen, der zunehmend pflegebedürftig wird und Unterstützung bei seiner Körperhygiene benötigt, dann ist es sehr ratsam, eine Pflegeberatung in Anspruch zu nehmen. So wissen Sie, was auf Sie zukommt, wenn Ihr Angehöriger inkontinent ist und sich nicht mehr selbstständig versorgen kann. Bei der Pflegeberatung erfahren Sie u. a., wie Sie Inkontinenzprodukte richtig verwenden und anlegen, und erhalten zudem wichtige Hinweise zur Pflege des Intimbereichs, um dort Hautschäden und Infektionen zu vermeiden. Bevor Sie diese Pflegeaufgabe übernehmen, sollte Ihnen bewusst sein: Auf der Toilette oder bei der Intimpflege Hilfe anzunehmen, kostet viel Überwindung. Einem anderen dabei zu helfen, aber auch. Die Scham ist möglicherweise bei einer vertrauten Person, z. B. den eigenen Eltern, besonders groß. Für beide Seiten kann es eine Erleichterung und die bessere Lösung sein, wenn eine außenstehende Pflegefachkraft die Intimpflege übernimmt.

Hinweise auf Blasenschwäche bei Angehörigen

Riecht es in der Wohnung Ihres Angehörigen unangenehm nach Urin, dann ist dies bereits ein sehr deutlicher Hinweis. Dass auch hinter bestimmten Verhaltensweisen eine Blasenschwäche stecken kann, ist weniger offensichtlich. Werden Sie aufmerksam, wenn Ihr Angehöriger auffallend wenig trinkt, wenn er seine Wohnung nur noch ungern verlässt und Unternehmungen und gesellschaftliche Zusammenkünfte, die er früher genossen hat, meidet.

Broschüre zum Thema

Mit unserer neuen Broschüre möchten wir Sie dabei unterstützen, Ihren Alltag mit Blasenschwäche aktiv zu meistern und gelassener damit umgehen zu können.

Broschüre Aktiv mit Blasenschwäche

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